LCHF-Tag zu Ehren von Dr. Annika Dahlqvist
Zu Ehren der Mutter der LCHF-Ernährung, der Schwedin Dr. Annika Dahlqvist, wurde am 16. Januar 2018 der nationale LCHF-Tag ausgerufen. Anja, Heike, Iris, Margret und Tina finden, dass Annika gar nicht genug geehrt werden kann. Iris und Margret haben Annika 2013 kennen und schätzen gelernt. „Sie ist eine grandiose Mentorin und wir haben in all den Jahren über viele Sachen diskutiert. Wir schätzen Annika für ihren Mut, ihren Elan und vor alle für ihre Menschlichkeit und sind für diese Freundschaft extrem dankbar.“, berichten die Gründerinnen von LCHF Deutschland.
Der Internationale LCHF-Tag
Vor 16 Jahren, am 16. Januar 2008, veröffentlichte die schwedische Gesundheitsbehörde die Zulassung der LCHF-Diät zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit.
Aus dem Entscheidungstext:
„Zusammenfassend kann gesagt werden, dass … heute eine kohlenhydratarme Ernährung im Einklang mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und nachgewiesener Erfahrung zur Gewichtsreduktion bei Adipositas und Typ-2-Diabetes steht, da viele Studien positive Effekte in kurzer Zeit gezeigt haben und bisher keine Evidenz für Gefahren in systematischen Literaturübersichten gefunden wurde. „
Daher hat Dr. Annika Dahlqvist den 16. Januar zum Internationalen LCHF-Tag erklärt.
Iris und Margret haben Annika 2013 kennengelernt und es war von Anfang an ein herzliches Verhältnis zwischen ihnen. Annika wurde ihre Mentorin und war die erste Beirätin der LCHF Deutschland Akademie. Annika zeichnet sich durch eine gehörige Portion Mut und Zielstrebigkeit aus, die kompromisslos für ihre Ziele eintritt.
Wie entdeckte Dr. Dahlqvist die Low Carb-Ernährung?
Wir stellten Annika die Frage: Wann hast Du die Low Carb-Ernährung entdeckt und was passierte dann? Das ist ihre Antwort:
„Im November 2004 stieß ich auf die Low Carb-Diät. Meine Tochter, die Medizin an der Medizinischen Fakultät in Umeå studierte, kam nach Hause und erzählte mir von einer Gruppenarbeit aus ihrem Kurs. Ihre Gruppe hatte die Aufgabe, eine Ernährung mit wenigen Kohlenhydraten zu testen. Dabei hatte sie abgenommen, ohne dass ein Hungergefühl aufkam. Ich interessierte mich dafür und begann, diese Ernährung selbst zu testen. Schnell stellte ich fest, dass auch ich abnahm. Auf Anregung von Dr. Uffe Ravnskov ersetzte ich die fehlende Energie der Kohlenhydrate mit natürlichen Fetten, wie Butter. Es zeigte sich, dass ich weiterhin abnahm, ohne Hunger oder das Gefühl eines leeren Magens zu haben. Nach einigen Monaten bemerkte ich auch, dass sämtliche meiner gesundheitlichen Probleme nicht mehr existierten. Mir wurde klar, das ist die richtige Ernährung für mich. Und wenn sie mir half, dann sollte das auch bei anderen Menschen mit ähnlichen Problemen so sein. Ich begann diese Botschaft in jeder Art und Weise, die mir zur Verfügung stand, zu verbreiten. Unter anderen rief ich einen Blog ins Leben, in dem ich im Jahr 2006 den Begriff LCHF, Low Carb High Fat, einführte.“
Herzlichen Glückwunsch liebe Annika Dahlqvist
Im November 2020 erhielt Dr. Annika Dahlqvist den “Universal Globe” der schwedischen Gesellschaft für Humanismus und Wissen.
Die Gesellschaft vergibt seit vielen Jahren eine Auszeichnung für einen wichtigen Beitrag im Dienste des Humanismus. Dr. Annika Dahlqvist wird mit dem H & K-Preis „Universe Globe“ für ihre kritischen Betrachtungen bezüglich der Nebenwirkungen des Impfstoffs während der Schweinegrippeepidemie ausgezeichnet. Auch ihr Engagement für die LCHF-Ernährung war entscheidend. In ihrer Eigenschaft als Allgemeinmedizinerin hat sie sich auch kritisch zu den offiziellen Ernährungsrichtlinien geäußert, die keine wissenschaftlichen Beweise enthalten.
Liebe Annika, wir freuen uns mit dir für diese Auszeichnung. Du hast sie dir mehr als verdient.
Nachdem nicht nur das Jahr 2020 so einige Tiefschläge für Annika Dahlqvist hatte, war diese Auszeichnung Balsam für die Seele. Werfen wir einen Blick zurück:
Dr. Annika Dahlqvist – die Kämpferin
Dr. Annika Dahlqvist ist eine echte Kämpfernatur, betrachten wir drei Ereignisse, bei denen sie es gewagt hat gegen den Mainstream zu schwimmen und offen ihre Meinung kund zu tun.
Das Jahr 2005
Am Nikolaustag 2005 wurde Dr. Dahlqvist von zwei Diätassistenten im Zentralamt für Gesundheits- und Sozialwesen angezeigt, da sie Diabetikern eine Low-Carb-Ernährung empfahl. Den Patienten ging es auch nachweislich bestens mit der Kohlenhydratreduzierten Ernährung, denn eine Low-Carb-Diät entsprach nicht den damaligen Leitlinien. Ihr wurde unterstellt, dass diese Behandlung eine Gefahr für die Gesundheit ihrer Patienten darstelle. Nach einer Untersuchung von Professor Christian Berne im akademischen Lehrkrankenhaus in Uppsala wurde das Low Carb-Konzept am 16.01.2008 offiziell als Therapie erlaubt. Das war die offizielle Geburtsstunde der erfolgreichen LCHF-Ernährung in Schweden.
1 : 0 für Dr. Annika Dahlqvist
Das Jahr 2009
Im Juni 2009 erklärte die Weltgesundheitsorganisation die H1N1-Schweinegrippe zur Pandemie. Sie verbreitete sich in > 70 Ländern und allen 50 US-Bundesstaaten. Die Mehrheit der Todesfälle traten zu Beginn in Mexiko auf.
Die Symptome und Komplikationen der pandemischen H1N1-Influenza ähnelten denen einer normalen Influenza. In der Regel verliefen die Symptome schwach. Allerdings hatten einige Infizierte auch eine verstärkte Symptomatik, bekamen eine Lungenentzündung, die teilweise zum Lungenversagen führte.
Ein Schweinegrippe-Impfstoff musste her, in kürzester Zeit, für Millionen Menschen. Nur so könne der Mensch die Macht über die Verbreitung des Virus zurückgewinnen, hieß es in den Medien.
Damals kam Kritik auf, dass aufgrund der Eile die Standards zu stark heruntergesetzt wurden. Ein Bericht in der Fachzeitschrift „British Medical Journal“ bestärkte 2018[1], dass der Impfstoff-Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) bekannte Informationen zu Nebenwirkungen des in Europa eingesetzten Impfstoffs Pandemrix ignorierte.
Es war schon zu Beginn der Impfkampagne bekannt, dass der in Europa produzierte und angewendete Impfstoff Pandemrix eindeutig häufiger Nebenwirkungen aufzeigte als sein kanadisches Pendant Arepanrix – obwohl die Mittel beide von GSK mit dem gleichen Wirkstoff und dem gleichen Wirkverstärker hergestellt wurden. Die Ursache könnten Stoffe sein, die bei der Produktion in den europäischen Impfstoff gelangten.
Dr. Annika Dahlqvist sprach sich gegen den Impfstoff aus und sagte, dass sie sich selbst auch nicht impfen lassen würde. Dieses Statement wurde in Schweden nicht gerne gesehen und brachte Dr. Dahlqvist allerlei Scherereien ein.
Doch wie wir heute wissen, hatte Annika Dahlqvist mit ihren Bedenken recht.
Der schwedische Regierung riet damals, sich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen, und 60 Prozent der Schweden folgten dieser Aufforderung, zum Leidwesen von Dr. Dahlqvist. Im August 2010 kam es zuerst in Schweden, später auch in Finnland, Norwegen und Irland zu Berichten über Narkolepsie-Erkrankungen bei geimpften Kindern und Jugendlichen. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Autoimmunerkrankung, die gegen Hypocretin-Rezeptoren im Schlaf/Wach-Zentrum des Gehirns gerichtet war[2]. Zunächst waren es nur vereinzelte Fälle. Nach den aktuellen Zahlen der EudraVigilance-Datenbank der Europäischen Arzneimittelagentur sind bis Januar 2015 mehr als 1.300 Fälle bekannt geworden, darunter einige auch aus Deutschland.
2 : 0 für Dr. Annika Dahlqvist
Das Jahr 2020
Am 12. März erklärt die WHO den COVID-19-Ausbruch zur Pandemie. Zu Beginn der Corona-Krise rät die inzwischen pensionierte Ärztin auf ihrem Blog u.a. zu Vitamin C und D, bzw. bei Erkrankten auch zu intravenösem Vitamin C. Die Journalistin Anna Bäséns von der Zeitung Expressen führt ein Telefoninterview mit Dr. Dahlqvist und zerreißt ihre Empfehlungen und bezeichnet sie als Quacksalber. Weitere Medien ziehen nach, Annika Dahlqvist wird bei der zuständigen Behörde angezeigt und eine Untersuchung wird eingeleitet.
Um selbst eine Entscheidung zu treffen und nicht über sich entscheiden zu lassen, gibt Dr. Dahlqvist ihre Approbation freiwillig zurück. Kurz darauf wird ihr von einem Journalisten mitgeteilt, er habe gelesen, dass die Behörde die Approbation eingezogen habe…
Inzwischen gibt es zu Vitamin D viele positive Studie[3] und intravenöses Vitamin C wurde in einigen Kliniken mit Erfolg getestet[4].
Heute können wir belegen, was Annika schon 2020 sagte: Ein gesunder Vitamin-D-Spiegel bietet nachweislich den besten Fremdschutz, weil ein gut funktionierendes Immunsystem Infektionsketten effizient durchbrechen kann. Dafür benötigt ein Erwachsener im Mittel eine Zufuhr von etwa 4.000 IE Vitamin D3 täglich, je nach Körpergewicht auch mehr. Und ja, die Menge von 4.000 IE ist für Erwachsene, und dazu zählen laut einer Beurteilung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) von 2012[5] auch schon Jugendliche ab 11 Jahren, völlig ungefährlich. Wird diese Menge täglich langfristig aufgenommen, besteht laut EFSA noch kein Risiko für die Gesundheit. Kinder von 1 bis 10 Jahren können immerhin noch 2.000 IE täglich gefahrlos einnehmen[6], um den besten Schutz aufzubauen.
Also, lasst uns den LCHF-Tag zu Ehren der wundervollen Annika Dahlqvist feiern.
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Anja Hess, Heike Schulz und Tina Vogel
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Quellen zum Artikel: LCHF-Tag zu Ehren von Dr. Annika Dahlqvist
[1] https://www.bmj.com/content/362/bmj.k3948
[2] https://stm.sciencemag.org/content/7/294/294ra105
[3] https://www.researchsquare.com/article/rs-21211/v1
[4] https://covid19criticalcare.com/
(PDF Entscheidungstext) https://www.dietdoctor.com/se/wp-content/2008/01/lcarende1.pdf
[5] https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/2813
[6] https://www.hipp-fachkreise.de/forschung-studien/kinderernaehrung/efsa-erhoeht-tageshoechstmenge-fuer-vitamin-d/
Titelbild: ©-Pixsooz – Fotolia
Bilder im Text: Dr. Annika Dahlqvist, Fotolia und Envato