Ernährung kann zu einschneidenden Veränderungen führen. Oft schenkt sie sogar ein neues Leben, wie bei Michael Gummel, der hier seine Geschichte erzählt, die zuerst im Low Carb – LCHF Magazin publiziert wurde.
Mein neues Leben
Schon als Kind war ich kräftig (damals nannte man Kinder noch nicht dick), ebenso als Jugendlicher und junger Erwachsener. Vor 18 Jahren speckte ich mit einer Low-Fat-Diät von 155 auf 95 kg ab. Der Erfolg hielt allerdings nur ein paar Jahre. Dann fiel ich wieder in meine alten Gewohnheiten zurück. Mit meinem Gewicht ging es ab dieser Zeit nur noch aufwärts. Ich habe mir immer eingeredet, dass es mir damit gut geht, nicht stört usw. Viele von Ihnen kennen das…
Sie müssen abnehmen…
Mein Hausarzt diagnostizierte irgendwann Bluthochdruck bei mir. Sein Ratschlag lautete: „Sie müssen abnehmen“. Als er in Rente ging, riet mir seine Nachfolgerin ebenfalls abzunehmen und verschrieb mir auch Tabletten. Es wurden viele Tabletten, da der Blutdruck nicht merklich sank. Dann kam Gicht dazu. „Sie müssen dringend abnehmen“, bekam ich wieder zu hören. Und mir wurden noch mehr Tabletten verschrieben. Die halfen insofern, dass ich keine Schmerzen mehr hatte und wie bisher weiterleben konnte. Der Bluthochdruck tat ja nicht weh. Ich hatte mich damit abgefunden, bis ans Ende meines Lebens in großen Mengen Tabletten zu mir nehmen zu müssen, täglich 5 Tabletten gegen Bluthochdruck und eine gegen Gicht. Alles hatte sich ganz gut eingespielt, ich bekam regelmäßig neue Rezepte bei der Hausärztin und schluckte morgens und abends Tabletten, in dem guten Glauben, alles sei meiner Gesundheit dienlich. Abnehmen brauchte ich nicht, mir ging es ansonsten ja gut und es ist ja so komfortabel, abends nach einem langen Arbeitstag auf der Couch zu sitzen und gemütlich ein Bierchen nach einem opulenten Mahl zu genießen. Was kann es schöneres geben? Schließlich es ging mir ja gut. Man muss es sich nur lange genug einreden, dann glaubt man es auch. Hinweise aus der Familie und dem Freundeskreis, dass ich doch schon sehr dick sei, konnte ich gut ignorieren.
Kurz vor meinem Sommerurlaub 2016 bekam ich von einem Kollegen ein Foto zugeschickt, es zeigte mich bei einem Sportevent (natürlich als Zuschauer) meines Arbeitgebers. Ich war schockiert. Bin ich das tatsächlich? Sehe ich so aus? Bin ich so unförmig geworden? In meinem Kopf begann es zu rattern. Dann hatte ich drei Wochen Urlaub, die ersten zwei Wochen zusammen mit meinen Kids. Viel unternommen haben wir leider nicht, da ich zu schnell müde und außer Atem war. Und immer wieder kreisten die Gedanken in meinem Kopf….“Ich muss etwas tun…“.
Im Fitness-Studio
In der letzten Urlaubswoche las ich in der Zeitung eine Annonce von einem Fitness-Studio in der Nähe, “Sie wollen Abnehmen?“. Ja, das wollte ich, das musste ich. In meinem Inneren bereitete ich mich auf eine Diät vor: kein Fett, kein Alkohol, wenig essen. Aber egal, so ging es nicht weiter. Schließlich hatte ja schon mal funktioniert. Also rief ich Fitness-Studio an und bekam einen Beratungstermin am folgenden Dienstag. Jetzt wurde es also ernst. Die Beratung war gut, das Studio toll, hier konnte ich mich wohlfühlen. Was außer Sport konnte ich noch tun, um abzunehmen. Das Studio bot eine Stoffwechselkur und eine Ernährungsschule an. Toll. Jetzt machte ich Nägel mit Köpfen und meldete mich gleich an. Die ersten zwei Monate waren zudem kostenlos. Am folgenden Donnerstag hatte ich einen Diagnose-Termin, bei dem ich gewogen, vermessen und ein individueller Trainingsplan für mich erstellt wurde. Ich stieg auf die Waage. 166,5 kg!!! Mir wurde schlecht. Ein Körperfettanteil von fast 40%. Ein Blutdruck von 165/100 mmHg. Ich war auf vieles gefasst, aber nicht auf über 166 kg.
Mein Training
Der darauf folgende Montag war der 1.8.2016 und ich begann mit dem Training. Das Ziel war dreimal die Woche aktiv zu sein. Zudem informierte ich mich im Studio über die Stoffwechselkur. Die hörte sich gut an, die beschriebenen Erfolge waren beeindruckend. Das Training funktionierte ganz gut, der Muskelkater nach dem ersten Training war allerdings mörderisch. Zwei Tage konnte ich nicht laufen. Am 18.8.2016 begann ich mit der Stoffwechselkur. 21 Tage lang nur max. 500 Kalorien pro Tag, keine Kohlenhydrate, kein Fett. Eiweiß-Vitamin-Pulver, Aloe-Vera-Gel und Omega-3 Tabletten gehörten dazu. Und HCG-Globuli. Mein Startgewicht lag bei 158,2 kg. Das Training zeigte also erste Erfolge. Nach den 21 Tagen, die gar nicht so hart waren wie angenommen, lag ich bei 146,8 kg. Fast 12 kg abgenommen. Mein Bund von 128 auf 123 cm, Hüfte von 150 auf 123 cm. Klasse! Das gab mir extra Motivation.
Die Betreuung während der Stoffwechselkur war auch gut, meine Kursleiterin erzählte, dass sie sich Low Carb ernähre. Kohlenhydrate zu reduzieren, hörte sich gut an, die hatten mir in den letzten drei Wochen nicht wirklich gefehlt. Öl hingegen ab und an schon. Da musste ich mich einlesen. Gesagt, getan, ich las alles, was mir zu Low Carb in die Hände fiel und stieß auf die Ketogene Ernährung. Das kam meinen Vorlieben doch recht nah. Fleisch, Butter, Olivenöl, Gemüse, Käse, alles was ich mag. Kokosöl hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie probiert. Ich konzentrierte meinen Wissensdurst auf diese Ernährungsform und beschloss: Das machst du auch. Low Carb hatte ich nach der Stoffwechselkur angefangen, das war also nur noch ein kleiner Schritt. Das erste Mal setzte ich mich bewusst mit meiner Ernährung auseinander und merkte, was ich in der Vergangenheit an Schrott zu mir genommen hatte.
Mittlerweile war ich bei 136 kg angekommen, die ersten 30 kg waren bereits weg, die ersten Erfolge sichtbar.
Die ketogene Ernährung
Am 9.10.2016 begann ich, mich ketogen zu ernähren. Maximal 20 g Kohlenhydrate am Tag, meist aus Gemüse. Das viele Fett kostete mich erstmal Überwindung. Zu tief saß das uns allen bekannte Mantra „Fett ist schlecht“. Es wurde uns ja lange genug eingeredet. Aber ich zog die neue Ernährung durch, gab ordentlich Kokosöl zu meinem Fleisch (das ist ja lecker), Butter zum Gemüse und auch sonst griff ich nur noch zu Vollfett-Produkten (Käse mit min. 50% Fett). Und es ging weiter mit dem Gewichtsverlust, das Training klappte immer besser, sodass ich ständig Gewicht nachlegen konnte. Toll!
Im Dezember 2016 wog ich noch 122 kg, hatte also schon 44 kg abgenommen. Nun vereinbarte ich einen Termin bei meiner Ärztin. Ich wollte meine Medikamente reduzieren und ein Blutbild machen lassen. Der Gewichtsverlust und die neue, gesunde Ernährungsform sollten sich doch auch positiv auf meine Gesundheit ausgewirkt haben. Meine Ärztin war sehr erfreut, als sie mich sah. „Sie haben abgenommen, klasse! Wie haben Sie das geschafft?“ Ich erzählte ihr von meiner ketogenen Ernährung. Sie war nicht begeistert. „Aus schulmedizinischer Sicht muss ich Ihnen von dieser Ernährungsform abraten.
Ihr Körper benötigt Kohlenhydrate.“ Ich ließ mich nicht beirren, machte weiter wie bisher. Mein Blutdruck war gesunken, mein Wert lag bei 120/71 mmHg, so niedrig wie schon Jahre nicht mehr. Meine Blutwerte lagen alle im Normbereich, lediglich das Gesamt-Cholesterin war noch etwas erhöht, doch weit unter den vorherigen Werten. Meine hohen Entzündungs- und Leberwerte waren im Normbereich und meine Harnsäurewerte im unteren Normbereich.
Ich durfte die Gicht-Tabletten absetzen und die Blutdruck-Medikamente wurden reduziert. Nur noch drei am Tag, vorher waren es fünf. Ein Mega- Erfolg!
Im Fitness-Studio ließ ich meinen Körperfettanteil nochmal messen. Er war von 39% auf 27% gesunken. Das war super, mein Trainer war begeistert, auch von meinem Gewichtsverlust.
Ich machte weiter mit meiner ketogenen Ernährung. Mir ging es prima und die Kollegen fragten, wie ich das geschafft hatte. Eine Bekannte ließ sich von mir informieren und fing ebenfalls mit der ketogenen Ernährung an. Mittlerweile hat auch sie 13 kg abgenommen.
Gesundheitliche Verbesserungen
Weitere Arzttermine folgten und ich wollte nun auch die letzten Bluthochdruck-Medikamente absetzen. Meinen Blutdruck maß ich zweimal täglich. Die Werte pendelten sich um 120/65 mmHg ein, in Rücksprache mit meiner Ärztin setzte ich nach und nach die restlichen Medikamente ab. Ende März hatte ich es geschafft, das letzte Blutdruck-Medikament wurde abgesetzt. Ich hätte vor Freude heulen können. Mein Gewicht betrug nur noch 107 kg.
Meine Ärztin hatte sich mit meiner Ernährungsform „abgefunden“. Der Erfolg gab mir Recht, ab und an gibt es noch einen negativen Kommentar. Doch damit kann ich gut leben.
Aktuell wiege ich 99 kg, habe also über 67 kg abgenommen. Mein Ziel sind wieder 95 kg zu haben. Neun Monate ketogene Ernährung und Training sei Dank. Fehlen noch 4 kg. Meine Bundweite hat sich von anfangs 128 cm auf nun 98 cm verringert. Mein Hüftumfang ist von 150 cm auf 101,5 cm gesunken.
Ich mache ausgiebig Krafttraining und bin definiert und fit wie nie in meinem Leben. Ich werde meinen Körperfettanteil nochmal messen lassen. Interessehalber.
Ich habe eine Ernährungsform gefunden, die ich beibehalten kann und möchte. Bei der es mir an nichts mangelt und ich nicht in Gefahr gerate, in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Ich möchte noch etwas an Muskelmasse zulegen, meinen Körperfettanteil so weit wie möglich senken und zum Schluss werde ich mir meine überschüssige Haut entfernen lassen. Zur Belohnung, denn die werde ich sonst nicht mehr los. Ich erzähle auf Nachfrage im Freundes- und Kollegenkreis, wie ich das alles geschafft habe und teile mein erworbenes Wissen gerne mit. Den einen oder anderen konnte ich bereits überzeugen und erste Abnehmerfolge gibt es schon zu vernehmen.
Ein Interview mit Michael Gummel über sein neues Leben liest du hier.
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Margret Ache und Iris Jansen www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland Akademie, LCHF Kongress, LCHF Magazin, Facebook, Instagram und YouTube
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