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Die Low-Carb-Ernährung und Diabetes

Die Low-Carb-Ernährung und Diabetes

Die Low-Carb-Ernährung und Diabetes

Jedes Jahr erhalten bis zu 500.000 gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland die Diagnose Diabetes -Typ-2. Von den insgesamt 82,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in Deutschland sind 7,1 Millionen Menschen an Typ-2-Diabetes erkrankt. Also ist etwa jeder 12. betroffen! Zusätzlich leben derzeit  etwa 373.000 Menschen in Deutschland  mit Typ-1-Diabetes, dies sind etwa 0,4 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung. Rund 32.000 davon sind Kinder und Jugendliche. Jährlich erkranken ungefähr 3.100 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 17 Jahren neu an Typ-1-Diabetes. Für alle Diabetiker stellt sich die Frage: Was soll ich essen, wenn ich Diabetes habe? Je nachdem, wen du fragst, wirst du extrem unterschiedliche Antworten erhalten. Unsere Antwort lautet: Iss die Lebensmittel, die deinen Blutzucker nur minimal ansteigen lassen, zum Beispiel Lebensmittel mit nur wenigen Kohlenhydraten. Wenig Kohlenhydrate bedeutet: Low-Carb-Ernährung.[1]

Die Low-Carb-Ernährung und Diabetes

Die Low-Carb-Ernährung und Diabetes

Die Low-Carb-Ernährung und Diabetes

Wusstest du, dass eine Ernährung mit wenigen Kohlenhydraten schon um 1917 empfohlen wurde?

Im  Jahr 1917  erschien das Kochbuch „Diabetic Cookery“ von Rebecca Wolff Oppenheimer. Darin wurde sehr genau beschrieben, was Diabetiker essen sollten und was nicht. Streng verboten waren zum Beispiel folgende Lebensmittel: Zucker, alle mehlhaltigen Lebensmittel, Stärke, Kuchen, Pudding, Mehl, Brot, Kekse und Reis…

Empfehlungen für Diabetiker

Empfehlungen für Diabetiker – 1917 – LCHF – Keto:

Erlaubte Lebensmittel waren zum Beispiel: Butter, Olivenöl, Brie, Cheddar, Speck, Gans, Lachs und Schweinefleisch…

Fällt dir etwas auf? Genau! Die Diabetiker bekamen eine Ernährung empfohlen, die sich heute LCHF (Low Carb – High/Healthy Fat) bzw. Keto nennt. Also: Back to the roots…[2]

Die LCHF-Ernährung hatte damals meist ausgezeichnete Ergebnisse. Als jedoch das Insulin und Antidiabetika hergestellt wurden, wurde die Empfehlung, mehr Kohlenhydrate zu essen, zum Standard und dazu gab es dann eben Medikamente.

Zwar können Diabetesmedikamente den Blutzuckeranstieg vorübergehend verlangsamen, doch sie bekämpfen ein Symptom.

Heute zeigen aktuelle Studien wieder, dass die Rückkehr zu dem altbewährten LCHF-Ansatz, dazu beitragen kann, den Blutzucker bei Typ-1-Diabetes besser zu kontrollieren und möglicherweise Typ-2-Diabetes sogar rückgängig zu machen. Unter der Ernährungsumstellung kann fast immer der Bedarf an Medikamenten verringert werden.[3] [4] [5]

Wie wirken sich Makronährstoffe  auf den Blutzucker aus?

Zu den Makronährstoffen zählen Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß. Werfen wir zuerst einen Blick auf die Kohlenhydrate, dem Makronährstoff, der bei Diabetikern den Blutzucker am meisten erhöht.

Kohlenhydrate

Die beiden Arten von Kohlenhydraten, die den Blutzucker erhöhen, sind Stärke und Zucker:

Stärke finden wir zum Beispiel in: Reis, Nudeln, Kartoffeln, Erbsen, Mais…

Zucker finden wir zum Beispiel in: Obst, Milch, Haushaltszucker, Honig…

 

Nach jedem Verzehr von Kohlenhydraten werden diese im Verdauungstrakt in einzelne Zuckermoleküle aufgespalten und gelangen in den Blutkreislauf. Dadurch steigt der Blutzucker sofort an. Daher können stärkehaltige Lebensmittel wie Reis und Brot den Blutzucker ebenso stark beeinflussen wie Süßigkeiten.[6]

Es ist wichtig zu wissen, dass ein Teil der Kohlenhydrate in vollwertigen pflanzlichen Lebensmitteln nicht verdaut und in den Blutkreislauf aufgenommen wird: die Ballaststoffe.[7] Aus diesem Grund erhöhen Ballaststoffe, die von Natur aus in Lebensmitteln vorkommen, kaum den Blutzucker.

Eiweiß

Auch wenn individuelle Unterschiede zu beachten sind, hat der Verzehr einer moderaten Menge an Eiweiß bei Typ-2-Diabetikern, die Insulin produzieren, im Allgemeinen nur geringe Auswirkungen auf den Blutzucker.[8]

Eine Studie aus dem Jahr 2018 zeigte, dass Menschen, die sich proteinreich ernähren, ihren Blutzucker stärker verbessern als Menschen, die sich proteinarm ernähren.[9] Es gilt zu beachten, dass bei Typ-1- oder Typ-2-Diabetikern, die kein Insulin mehr produzieren, selbst moderate Eiweißmengen den Blutzucker erhöhen können, doch ist es eher selten. [10]

Fett

Gesundes Nahrungsfett hat nur sehr geringe Auswirkungen auf den Blutzucker. Es ist davon auszugehen, dass der Verzehr von reinem Fett den Blutzuckerspiegel nicht erhöht.

Die Aufnahme von Fett bei einer Mahlzeit verzögert die Aufspaltung und Aufnahme von kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln. Dies kann dazu beitragen, einen Blutzuckeranstieg zu verhindern, wenn gleichzeitig eine Low-Carb-Ernährung gegessen wird.

Interessant ist, dass eine Studie bei Typ-1-Diabetikern gezeigt hat, dass der Verzehr einer fett- und kohlenhydratreichen Mahlzeit die Zeit verlängern kann, in der der Blutzucker nach dem Essen erhöht bleibt.[11] Dies ist der Grund, warum es wichtig ist, Mahlzeiten zu vermeiden, die sowohl viel Fett als auch viele Kohlenhydrate enthalten. Doch wenn du dich an unsere Rezepte hältst, ist diese Gefahr gebannt 😉.

Wie viele Kohlenhydrate sollen Diabetiker essen?

Leider ist diese Frage nicht pauschal zu beantworten. Denn es kann durchaus sein, dass du ganz anders reagierst als ein anderer Diabetiker. Weniger Kohlenhydrate sind zwar im Allgemeinen besser, aber wie viele Kohlenhydrate ein Diabetiker verträgt, ist sehr individuell. Da heißt es testen und an die persönliche Menge herantasten. Bei einer Menge von nicht mehr als 10 g Kohlenhydraten bei einer Mahlzeit, ist davon auszugehen, dass der Blutzucker in einem gesunden Bereich bleibt.

Möchtest du dich an deine optimale Menge an Kohlenhydraten herantasten, empfehlen wir dir:

Miss deinen Blutzucker vor dem Essen und 1 Stunde und 2 Stunden nach dem Essen. Führe ein Tagebuch über die Blutzuckerwerte und die gegessenen Mahlzeiten und passe die Kohlenhydratzufuhr je nach Bedarf an die Ergebnisse an. Doch bitte immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder Therapeuten.

Fazit

Eine Low-Carb-Ernährung ist sowohl bei Typ-1, als auch bei Typ-2-Diabetikern zu empfehlen. Und wir denken, dass du begeistert von unseren Low-Carb-Rezepten sein wirst und so mit Leichtigkeit gesünder durch dein Diabetiker-Leben gehen kannst.

Deine

Margret

 

Die Low-Carb-Ernährung – Das Kochjournal

Low Carb Das Kochjournal

In Low Carb Das Kochjournal findest du 55 Rezepte, um deine Gesundheit zu revolutionieren. Zusätzlich bietet das Kochjournal eine kleine Einführung in die gesunde Ernährung, einen Befindlichkeitsfragebogen und eine Kohlenhydrattabelle.

Das Low Carb Das Kochjournal ist die komplett überarbeitete Fassung von: Das LCHF Kochmagazin.

Du bist was du isst

„Du bist, was du isst“, dieses Sprichwort kennst du. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung fördert Wohlbefinden, Gesundheit und Leistung. Doch was genau ist eine gesunde Ernährung? Die aktuelle Wissenschaft und Studienlage besagt, dass es vor allem eine Ernährung ohne raffinierten Zucker, „leere“ Kohlenhydraten, Zusatzstoffe und mit hochwertigen Lebensmitteln ist.

 

Low Carb Brot von Anne Aobadia

Der menschliche Körper benötigt keine Kohlenhydrate zum Überleben, wohl aber hochwertige Fette und Eiweiß. Diesen Ansatz findest du in der Low Carb Healthy Fat Ernährung. Doch auch wir verzichten nicht komplett auf Kohlenhydrate, es geht ja schließlich auch um den Genuss und die Optik beim Essen. Und die darf auf gar keinen Fall zu kurz kommen. Vielmehr geht es um Rezepte, die uns für mehrere Stunden satt und zufrieden machen, die unsere Gedanken nicht ständig um das nächste Essen kreisen lassen.

 

Werde durch das Kochjournal inspiriert, wie einfach und lecker es ist, so zu essen, dass du dich wohlfühlst, satt und zufrieden bist.

 

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Margret Ache und Iris Jansen www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland AkademieLCHF KongressLCHF MagazinFacebook,  Instagram und YouTube

 

 

[1] https://care.diabetesjournals.org/content/27/9/2266

[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2315645/

[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30924570/

[4] https://www.nature.com/articles/s41430-017-0019-4

[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26965765/

[6] https://insulinresistance.org/index.php/jir/article/view/8/11

[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3257631/

[8] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9416027/

[9] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30103509/

[10] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26499756/

[11] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27352952/

 

Titelbild: melpaul199 / elements.envato.com

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