Hoher Zuckerkonsum verschlingt Milliarden Behandlungskosten
Der hohe Zuckerkonsum in Deutschland verschlingt Behandlungskosten in Milliardenhöhe, alleine bei zahnärztlichen Behandlungen (1). Karies, Parodontitis und Zahnverlust verursachen immer mehr Kosten. Ein bedenklicher Trend, denn der Zahnschmelz, also die oberste Schicht des Zahns – ist die härteste Substanz im menschlichen Körper. Und wenn diese Substanz schon so schwerwiegende Schäden durch den Zuckerkonsum erleidet, was passiert dann im Körper? Hinzu kommt, dass auch Stärke in Glukosemoleküle umgebaut wird und somit die Belastung für den Körper noch weiter steigt.
Ernährungsbedingte Krankheiten
Die Ernährungsdocs aus dem NDR Dr. med. Anne Fleck, Dr. med. Jörn Klasen und Dr. med. Matthias Riedl sind sich einig:
„Mehr als die Hälfte unserer Erkrankungen sind ernährungsbedingt. Es liegt auf der Hand, das Übel an der Wurzel zu packen, anstatt zur Pille zu greifen.“
Und das Übel an der Wurzel zu packen bedeutet einen Blick auf die Ernährung zu werfen. Der Zuckerkonsum der Deutschen liegt aktuell bei 35 Kilo pro Kopf / pro Jahr.
Kohlenhydrate schädigen die Insulin-produzierenden Zellen
Schon im Jahr 2009 zeigte eine Studie: „Kohlenhydrate schädigen Insulin-produzierende Zellen durch oxidativen Stress“. Ein Forscherteam um Hadi Al-Hasani vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) fand damals heraus: Es sind die Kohlenhydrate (Zucker und Stärke) und nicht die Fette, welche die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse schädigen (2). Leider ist diese Information auch nach acht Jahren noch nicht in den Köpfen vieler Menschen angekommen.
Hier geht es zu Pressemitteilung.
Zahlen zur Diabetes-Erkrankung
Die Zahlen sind erschreckend: Die Gesamtzahl der Todesfälle aufgrund von Diabetes schätzte die International Diabetes Federation (IDF) weltweit auf rund 4,96 Millionen für das Jahr 2015. Das bedeutet, alle 6 Sekunden stirbt ein Mensch an dieser Erkrankung. Deutschland nimmt mit 55.059 Todesfällen weltweit den 15. Platz ein. Bei der Statistik für die höchsten Gesundheitsausgaben für Diabetes im Jahr 2015 liegt Deutschland mit rund 35 Milliarden US-Dollar sogar auf Rang 3.
Mit Einberechnung der Dunkelziffer wird Deutschland mit einer Anzahl von 7,6 Mio. Betroffenen weltweit zu den zehn Ländern mit der höchsten absoluten Anzahl an Menschen mit Diabetes mellitus gezählt (Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2015). Die Zahl der Erkrankungen ist innerhalb von 10 Jahren drastisch gestiegen: Von 2004 bis 2014 gab es eine Erhöhung von 38 Prozent.
Die Folgen eines schlecht eingestellten Diabetes
Die Folgen sind dramatisch: etwa 50.000 Fußamputation, innerhalb von 4 Jahren nach der Erstamputation ist bei über 50 Prozent der Diabetiker eine Amputation am zweiten Bein notwendig. Jedes Jahr erblinden 2.000 Menschen neu durch Diabetes. 30 bis 40 Prozent der Menschen mit Diabetes haben Nierenschäden. Es gibt jedes Jahr mehr als 2.000 Patienten pro Jahr, die durch Diabetes neu dialysepflichtig werden (Nierenersatztherapie). Diabetes erhöht das Schlaganfall-Risiko um das Doppelte bis Dreifache.
Die offizielle Ernährungsempfehlung
Auf der Website des Deutschen Diabetes Zentrum ist zu lesen: „Ohne Kohlenhydrate ist es nicht möglich, fit und leistungsfähig zu sein, denn Kohlenhydrate braucht jeder Körper täglich in einer bestimmten Menge. Kohlenhydrate (KH) sind aus der täglichen Ernährung nicht wegzudenken, sie sind neben Eiweiß und Fett die wesentlichen energieliefernden Nährstoffe in der Nahrung. 1 g KH und 1 g Eiweiß liefern dem Körper ca. 4 Kilokalorien, 1 g Fett, ca. 9 Kilokalorien, 1 g Alkohol, ca.7 Kilokalorien. Der wesentliche Teil der täglichen Nahrungskalorien, ca. die Hälfte, sollte aus kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln bestehen. Kohlenhydrate erfüllen wichtige Funktionen im Körper und sind in unzähligen schmackhaften und gesunden Nahrungsmitteln enthalten.“ Eine bedenkliche Empfehlung. Inzwischen sind diese Ernährungsempfehlungen sehr unter Druck geraten. Ute Brehme, von der DGE betont, dass es um Empfehlungen für Gesunde gehe und dass für die Gewichtsreduktion die Adipositasleitlinie von 2014 gelte, die mehrere Ernährungsstrategien bereithalte.
Kritik an den aktuellen Ernährungsempfehlungen
Johannes Scholl, Vorsitzender der Deutschen Akademie für Präventivmedizin (DAPM), gibt zu bedenken
„Wir stellen bei jedem dritten Mann ab 45 bereits eine Fettleber fest, hier ist eine kohlenhydratreiche Kost geradezu kontraindiziert.“ Seine Kritik reicht weiter: „Aber selbst für Gesunde sind diese Empfehlungen nicht nur durch keine Evidenz begründet, sie sind inzwischen auch widerlegt“.
Die derzeitigen Empfehlungen der DGE zur Makronährstoffverteilung sind nicht mehr zeitgemäß und müssen dringend überarbeitet werden. Die Frage ist, wie lange wir darauf noch warten müssen.
Einschränkung des Zuckerkonsums durch Low Carb
Es spielt keine Rolle, ob die Kohlenhydrate aus der Schokolade (Zucker) oder den Nudeln (Stärke) kommen. Sie haben eins gemeinsam: sie werden in kurzkettige Glukosemoleküle aufgespalten, die für den Anstieg des Blutzuckerspiegels verantwortlich sind. Eine Low-Carb-Ernährung hilft den Blutzuckerspiegel niedrig zu halten, da weniger Kohlenhydrate konsumiert werden. Dieses Wissen nutzen immer mehr Ärzte und Zentren, so zum Beispiel die Rehaklinik Überruh und das Westdeutsche Diabetes- und Gesundheitszentrum unter der Führung von Prof. Dr. med. Stephan Martin.
Erfolgsgeschichten durch die gesunde Low Carb / LCHF-Ernährung
Auf unserer Website finden Sie Erfolgsgeschichten von Diabetikern: Hanna Boëthius, Bettina Meiselbach und Frank Linnhoff.
Margret Ache / www.LCHF-Deutschland.de
(1) http://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0022034517708315
(2) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19902174
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