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Kontinuität, Disziplin und der ungebremste Wille

Für Christian Rumerskirch hat das Krafttraining einen besonderen Wert, denn in seinem Fall war die gute Muskulatur ein Lebensretter. Die Kontinuität und die Disziplin hatten und haben in seinem Leben daher einen hohen Stellenwert.

Kontinuität, Disziplin und der ungebremste Wille

von Christian Rumerskirch aus dem  Low Carb – LCHF Magazin 1/2018.

 

Geboren wurde ich 1970 in Wien und wuchs in einer sehr sportlichen Familie auf. Meine Mutter war u.a. Sportlehrerin in einer Allgemeinbildenden Höheren Schule (AHS), mein Vater u.a. Skilehrer beim österreichischen Bundesheer. Beide waren leidenschaftliche Meisterschafts-Tennisspieler, Volleyballspieler und machten vieles mehr, sodass ich seit frühester Jugend jede freie Minute dem Sport widmete.

 

1980 begann ich gleichzeitig Tischtennis sowie Tennis im Heeressportverein Brunn/Gebirge zu spielen und hatte bereits früh, und bis vor ca. 5 Jahren, einige Erfolge bzw. Turniersiege vorzuweisen. Parallel kam mit den Jahren Volleyball dazu, in dem ich es leistungsmäßig über unzählige Mixed-Turniere in ganz Österreich bis in die Wiener Herren-Landesliga schaffte.

 

So war es nur eine Frage der Zeit, bis die beiden Ballsportarten Badminton und Squash dazukamen. In Kombination mit Tennis und Tischtennis entwickelte sich daraus eine relativ ´junge` Sportart – das Racketlon. Das war wie maßgeschneidert für mich und so wurde ich im Dezember 2003 österreichischer Vizemeister im Amateur-Wettbewerb. Zu dieser Zeit betrieb ich bereits 10 Jahre Fitnesstraining bzw. Kraftsport.

 

Christian Rumerskirch – Kontinuität und Disziplin

Mit dem klassischen Fitnesstraining begann ich wie wahrscheinlich die meisten von uns, mit dem Wunsch, etwas Muskulatur aufzubauen – oder direkt gesprochen, nackt einfach besser auszusehen! 😉

 

Niemals hätte ich auch nur im Traum daran gedacht, dass ich mich bis heute mit knapp 48 Jahren, mehr denn je mit dem Krafttraining identifizieren und meine Freude am Training mit mehr Leidenschaft als je zuvor ausleben würde.

 

„Denn das Krafttraining – das Wachsen am Widerstand – ist eine Schule fürs Leben. Kontinuität, Disziplin und der ungebremste Wille, Grenzen zu erfahren, zu sprengen und nicht nur dabei, sondern in allen Lebensbereichen neue ´Ufer` zu entdecken, machen das Training an sich zu einer der wertvollsten Erfahrungen im Leben, die ich persönlich nie missen möchte und auch in Zukunft niemals missen werde!“

 

Das Krafttraining bietet unendlich viele Möglichkeiten und hat so viele Vorteile für das gesamte ´System` Mensch – diese aufzuzählen und näher zu erläutern würde viele Artikel füllen. Ein paar dieser Vorteile konnte ich im Rahmen des diesjährigen 2. LCHF-Kongresses in Düsseldorf den Teilnehmern vermitteln und etwas näher darauf eingehen.

 

Von der Steigerung der Knochendichte auch in hohem Alter, von der Verbesserung des Herzkreislaufsystems, der Gehirnleistung oder der intra- und intermuskulären Koordination, bis hin zur Kraftsteigerung und damit der Steigerung der Lebensqualität, und natürlich auch der Verbesserung der Haltung, der Zellqualität und vieles mehr. Aber zurück zu mir und meinem Weg in die unendliche Thematik des Kraftsports. Eines, was Muskulatur auch kann – ich aber niemandem wünsche dies jemals zu ´erfahren`– Muskulatur kann Leben retten – zumindest hat sie meines gerettet. Und zwar am 2.11.1998 um 8.40 Uhr in der Früh.

 

Ich war mit meinem Motorrad (einer Enduro 750 Africa Twin– Gott hab´ sie selig) auf einer der meistbefahrenen Straßen Europas, der Süd-Ost Tangente in Wien, auf dem Weg zur Arbeit. In einer Rechtskurve quetschte mich ein LKW mit Anhänger zwischen sich und der Leitplanke einfach so ein (die genaueren Details dazu möchte ich an dieser Stelle nicht anführen). Ich erinnere mich tatsächlich an jede Einzelheit, bis auf den „Flug“, und somit auch an den Moment, als ich mitten auf der Straße auf der Seite zu liegen kam, in einiger Entfernung den LKW am Pannenstreifen und unter ihm mein Motorrad, stehen sah. Der erste Gedanke – verdammt, das Motorrad ist wohl dahin!

 

Der zweite Gedanke, entlud sich mit einem Schrei aus tiefstem Herzen, als ich mich selbständig auf den Rücken drehte und im Inneren meines Körpers nur ein Knirschen und Knacken wahrnahm – bewege deine Zehen!!! Ein Blick auf meine beiden Füße, die eigenartiger Weise schuhlos waren – ein Wackeln mit meinen Zehen, und ich war der glücklichste Mensch, soweit man das in so einer Situation nur sein konnte. Der Rest ist Geschichte. Fünf Wochen Krankenhausaufenthalt – nur auf dem Rücken liegend, fünf Wochen zu Hause und im Anschluss daran vier bis fünf Wochen Rehabilitation in der Rehaklinik am Weißen Hof. Dort habe ich wieder gehen gelernt und meinen Körper in Schwung gebracht.

 

Für mich ein Trainingslager par excellence! Von Schwimmeinheiten  um 7.00 Uhr in der Früh, über Bewegungsstunden, Beckenrehabilitation, Bauch-Beine-Po, Outdoorkoordination, Bewegung in der Kraftkammer, Stabilisationseinheiten – einfach ein Traum. Die Genesung ist ohne Probleme hervorragend verlaufen. Ein Jahr später gab es eine kleine Nachoperation und dieses Kapitel war abgeschlossen – dachte ich!

 

Bis zu dem Moment, als ich mich an einem Sonntagabend, es war der 13.5.2012, auf einmal mit meinem rechten Fuß nicht mehr auf die Zehen stellen konnte – ich war gelähmt. Ich hatte zwar in der Nacht von Samstag auf Sonntag bei einem Seitenwechsel im Schlaf einen kleinen Knacks im Rücken wahrgenommen, dem aber weiter keine nähere Aufmerksamkeit geschenkt, da der gesamte Sonntag völlig unauffällig verlief. Am Abend aber trat eben diese Lähmung mit beginnenden Schmerzen im hinteren Oberschenkel auf.

 

Ich schrieb die Symptome per SMS an einen befreundeten Arzt und dass ich mich am nächsten Vormittag „mal bei ihm melden würde“. Um 6.30 Uhr rief mich besagter Freund an und meinte ich sollte schnellstmöglich zu ihm ins Krankenhaus kommen – um 9.00 Uhr hätte ich einen MRT-Termin. Ich solle nicht damit rechnen, die nächsten Tage nach Hause zu kommen – tja, was für ein Montagmorgen! Ich packte das Notwendigste ein, ab ins Krankenhaus. Dort kam die Diagnose schwerer Bandscheibenvorfall L5/S1, der Klassiker unter den Bandscheibenvorfällen. Es folgten zwei Tage Untersuchungen, Verlegung in ein anderes Spital und am 17. Mai um 10.30 Uhr ein Gespräch mit dem leitenden Arzt, ob Operation oder nicht. Nach nur fünf Minuten Gespräch und anschließenden fünf Minuten Bedenkzeit war für mich klar, dass ich eine Operation möchte, da die Aussichten ohne Operation
nicht gut genug für mich waren.

 

Als Christian an ´Christi Himmelfahrt` (ein österr. Feiertag) operiert zu werden, hielt mich davon auch nicht ab. Nach einer Woche konnte ich wieder nach Hause und nahm meine Rehabilitation für die nächsten zwölf Wochen selbst in die Hand. Im Herbst folgte noch ein 21-tägiger Kuraufenthalt im Kurzentrum Harbach, das mir wieder einmal als Trainingslager willkommen kam. Ich reizte sämtliche Angebote zur Gänze aus, sodass sich das Kurpersonal schon Sorgen machte, da es wohl nicht so oft vorkommt, dass ein Patient darum bittet, den Tag mit bis zu neun Einheiten vollgepackt zu bekommen. Wie es zu dem Bandscheibenvorfall kam?

 

Dazu gibt es nur Vermutungen – wobei ich persönlich denke, dass dieser bereits bei meinem Motorradunfall seinen Ursprung hatte, aber aufgrund schwerwiegenderer Probleme und gutem muskulären Schutz nicht entdeckt wurde und erst 14 Jahre später auftrat. Heute habe ich bis auf ein paar Nervenschmerzen am Rist des rechten Fußes überhaupt keine Beschwerden mehr. Bis auf eine kleine Narbe im LWS-Bereich und Erinnerungen daran ist davon nichts mehr geblieben!

 

Zu erwähnen wäre noch ein kleiner Wirbeleinbruch im Brustwirbelsäulenbereich, den ich mir 2008 bei einer Kniebeuge (oder genauer bei zwei Kniebeugen) mit 320 kg Gewicht zugezogen hatte. Der Wirbel hat nachgegeben – einfach so!!! Dies verlief aber sehr glimpflich, nachdem ich vier Tage zur Aufsicht stationär aufgenommen wurde, machte ich Bekanntschaft mit einer Ärztin, die, nachdem alle Infusionen und Schmerzmittel keine Wirkung zeigten, mit Ihren Akkupunkturnadeln wahre Wunder vollbrachte.

 

Seitdem gibt es keine Probleme oder Einschränkungen in diesen Bereichen! Dem Krafttraining sei Dank! Dies waren im Großen und Ganzen meine Verletzungen, mit denen ich bisher in meinem Leben konfrontiert wurde. Was sich für mich und an den Belastungen, die ich seitdem auf meinen Körper und auch den meiner Schützlinge einwirken lasse, geändert hat, sowie meinen beruflichen Werdegang vom einfachen Fitnessstudiotrainer über meine Personaltrainertätigkeiten, bis hin zum gefragten Coach und Referenten für verschiedenste Themengebiete, und natürlich meinen Weg zur ketogenen Ernährung darf ich Ihnen im zweiten Teil meines Profils in der nächsten Ausgabe des LOW CARB – LCHF Magazins erzählen.

 

Bis dahin wünsche ich Ihnen viel Kraft, Muskulatur und fettes Essen! 🙂
Ihr Christian Rumerskirch
alias KETO-GUY

 

Bildrechte: Christian Rumerskirch, Michael Wittig, www.michael-wittig.com

 

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