Cholesterin befindet sich in allen Zellen des menschlichen Körpers und ist somit ein wichtiger, sogar lebenswichtiger Bestandteil für uns. Die Einführung von Richtwerten in der modernen Medizin eröffnete für clevere Geschäftsmänner ein Milliardengeschäft.
Cholesterin ist ein kleines Lipid, das in jeder Zellmembran und im Blutplasma zu finden ist. Es erfüllt lebensnotwendige Aufgaben. So ist es die Grundsubstanz von
- Steroidhormonen (z.B. Cortisol),
- Geschlechtshormonen (wie Testosteron und Östrogen),
- Mitochondrien (Zellkraftwerke), und von
- Vitamin D (unentbehrlich für unsere Gesundheit)
Für das Gesamtcholesterin sehen Experten heute Werte bis 200 mg/dl als Obergrenze an. Die Deutschen liegen im Durchschnitt vielfach über diesem Zielwert, ihr Gesamtcholesterin liegt im Mittel bei 231 mg/dl. (1)
Im Pschyrembel, der Bibel der Mediziner, wird im Jahre 1986 der Normbereich von 150-330mg/dl angegeben. In einem medizinischen Fachbuch von 1994 lag die Grenze zu erhöhten Cholesterinspiegeln schon bei 250mg/dl. Es scheint so zu sein, dass jüngere Menschen niedrigere Cholesterinspiegel aufweisen und mit zunehmendem Alter die Werte ansteigen. 20-jährige weisen im Durchschnitt einen Spiegel von 200mg/dl auf, während er bei 60-jährigen Männern etwa 245 mg/dl und bei Frauen gleichen Alters 265 mg/dl beträgt. Durch das Herabsetzen der Normwerte im Bereich um die 200mg/dl wird praktisch jeder über 20 Jahren zum Risikopatient und damit auch über Jahrzehnte zum Dauerkunden für Lipidsenker.(2)
Es klingt also so, als sei der Grenzwert die Krankheit, in den wenigsten Fällen wirklich das Cholesterin. Um 1950 galt ein Cholesterinwert von 260 mg/dl als normal. Als der Spiegel von 240 auf 200 mg/dl gesenkt wurde, hatte die USA über 42.000.000 (!!!) neue Patienten über Nacht, schreibt Dr. med. Gunter Frank in seinem Buch „Schlechte Medizin – Ein Wutbuch“.
Lipitor (USA) bzw. Sortis (EU), jeweils mit dem Wirkstoff Atorvastatin, war das weltweit am Markt erfolgreichste Statin. Es erreichte im Jahr 2004 Umsätze von 10,7 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2007 wurde (laut Forbes.com) ein weltweiter Verkaufserlös von 12,8 Milliarden US-Dollar erzielt.(3)
In Spektrum-online ist folgendes zu lesen: Es ist kaum zu glauben: Cholesterin verstopfe keine Blutgefäße und sei nicht für Herzinfarkte oder Schlaganfälle verantwortlich. Es bringe nichts, auf Butter, Wurst und Käse zu verzichten oder gar Statine zu schlucken, weil ein niedriger Cholesterinspiegel das Leben nicht verlängert. Dieser Meinung sind die Mitglieder von THINCS (The International Network of Cholesterol Sceptics), einem losen Netzwerk von Wissenschaftlern, die die so genannte Cholesterinhypothese anzweifeln. Sie stellen damit ein Dogma in Frage, das seit einem halben Jahrhundert existiert, das Mediziner und Gesundheitsbehörden weltweit vertreten und das jeder verinnerlicht hat: Je niedriger der Cholesterinspiegel, desto besser für die Gesundheit.
So sehr hat sich dieses Dogma in unsere Köpfe eingebrannt, so groß ist die Mehrheit seiner Befürworter, dass man sich unweigerlich fragt, ob sich die 91 Mitglieder von THINCS nicht verrannt haben. Doch einige von ihnen publizieren in angesehenen Fachzeitschriften wie Lancet, der dänische Arzt Uffe Ravnskov – wohnhaft im schwedischen Lund –, der THINCS 2002 gründete, hat alleine knapp 100 Publikationen zum Thema veröffentlicht und wurde zwei Mal für kritisches Denken in der Medizin ausgezeichnet. (4)
Bilden Sie sich eine eigene Meinung zum Thema Cholesterin. Gehen Sie kritisch mit den aktuellen Grenzwerten um, Ihre Gesundheit könnte davon profitieren. Entscheiden Sie selbst, für wen Ihr Cholesterinwert Fluch und für wen Segen ist.
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Margret Ache/www.LCHF-Deutschland.de
Zum Thema Cholesterin empfehle ich „Mythos Cholesterin“ und „Die Cholesterinlüge„.
Quellen
(1) http://www.apotheken-umschau.de/Erhoehte-Bluttfettwerte-Cholesterin/Cholesterinwerte-In-Ordnung-oder-zu-hoch–57728_3.html
(2) http://elmar-schuerr.de/therapieaspekte/cholesterin/
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Statin
(4) http://www.spektrum.de/news/die-cholesterin-bombe/1204826